Was hat Künstliche Intelligenz mit Kunst zu tun?
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein hochaktuelles Thema, das bei uns im JOSEPHS viele Bereiche durchdringt und Besucher/ Besucherinnen fasziniert. Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema KI erstreckt sich von unserem Trend Space zum KI-Showroom des Fraunhofer IIS bis hin zu unseren Arbeitsweisen. Im KI-Showroom des Fraunhofer IIS könnt ihr eintauchen und mehr darüber erfahren, wie KI funktioniert und was „machine learning“ bedeutet. Doch was hat KI eigentlich mit Kunst zu tun? Diese Frage möchten wir in diesem Blogbeitrag genauer beleuchten.
Entdecke die faszinierende Welt der Deepfakes: Eine Kunstvolle Verschmelzung von Technologie und Kreativität
Kunst ist längst nicht mehr auf traditionelle Medien beschränkt. Dank der stetigen Weiterentwicklung von Technologie eröffnen sich immer neue Möglichkeiten im Bereich der digitalen Kunst. Die Deepfake-Technologie, die in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat, findet auch in der Kunstwelt ihren Platz. Bei Deepfakes handelt es sich um visuelle oder audiovisuelle Fälschungen, die auf KI-Technologie basieren.
Ein spannendes Beispiel kommt aus den Niederlanden. Die Firma Microsoft hat hier in Zusammenarbeit mit dem Rembrandt House Museum ein Projekt gestartet, um ein Portrait zu kreieren, das zwar aussieht wie ein authentisches Rembrandt-Gemälde, jedoch nie vom Meister selbst gemalt wurde. Wie funktioniert das? Es wurde ein Algorithmus geschaffen, der die häufigsten Subjekte, Merkmale, Platzierungen, Accessoires, Farbschemata bis hin zu den genauen Pinselstrichen (und alle weiteren wichtigen Gegebenheiten) von Rembrandts Werken analysiert. Anhand dieser Analysen und mithilfe eines 3D-Druckers konnte somit ein neues Gemälde des Künstlers produziert werden. Es entstand also ein Rembrandt, der gleichzeitig kein Rembrandt ist – damit handelt es sich um ein authentisches, aber kein originales Artefakt.
Auch in der Musikszene spielen Deepfakes eine Rolle. Ein Beispiel für einen akustischen Deepfake wäre das Projekt namens Travis Bot, angelehnt an den US-amerikanischen Rapper Travis Scott. Für das Projekt, welches in Los Angeles von Ned Lampert und der Kreativ-Agentur space150 geschaffen wurde, wurde eine selbst-geschriebene KI mit dem musikalischen Repertoire, also seine Texte, Melodien und Beats, des Musikers trainiert. Auf Basis dieses Trainings konnten vermeintlich neue Texte und Songs des Künstlers generiert werden, die später von einem menschlichen Double eingesungen und letztlich veröffentlicht wurde.
Wie funktioniert das Ganze?
Hierbei wird das Prinzip des Deep Learning angewendet. Deep Learning ist eine Methode der KI-Technologie, die sich vom herkömmlichen Machine Learning unterscheidet. Beim Machine Learning werden Computerprozesse durch ein vorab festgelegtes Datenset, wie Fotos oder Videos bei Deepfakes, trainiert, um daraus zu lernen. Das Programm kann dann anhand dieser Daten bestimmte Muster erkennen oder Vorhersagen treffen, die mit der Zeit präziser werden. Deep Learning stellt eine weiterentwickelte Form des Machine Learnings dar, bei der kein festes Datenset erforderlich ist. Die Deepfake-Technologie basiert auf diesem Prinzip des Deep Learnings, das es der KI ermöglicht, Merkmale eigenständig zu erkennen. Im Fall von Travis Bot wurden zunächst spezifische musikalische Merkmale aus einem Datenset von Scotts Musik herausgefiltert und später verfeinert, um eigene Musik zu generieren.
Die Weiterentwicklung von KI und Deepfake-Technologie geht rasant voran. Neben den kreativen Anwendungen birgt die Technologie auch einige Herausforderungen, daher ist es wichtig diese mit Vorsicht zu betrachten. Welche Entwicklungen die KI, auch im Bereich der Kunst und Kultur, noch bringen wird, bleibt spannen.
Erstelle Musik mit KI
Und wenn du selbst in die Welt der KI und Kunst eintauchen möchtest, besuche das JOSEPHS! In unserem Trend Test Space kannst du Musik mit KI erstellen und in einen spannenden Austausch mit unseren Innovation Guides treten. Fragen wie „Werden Musiker und Musikerinnen überflüssig?“ und „Würdest du erkennen, ob ein Song von einer KI geschrieben wurde oder von einem Menschen?“ werden hier behandelt. Sei dabei und entdecke die Möglichkeiten der KI in der Kunst!
Literaturtipps:
Luciano Floridi – Artificial Intelligence, Deepfakes and a Future of Ectypes